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AutorenbildPeggy Amelung

Du bist doch nur neidisch! Ja, und weiter?

Aktualisiert: 13. Mai 2021

Bevor Neid zur bitteren Pille wird, wachse ich lieber daran. Deshalb habe ich mich für das Mentoring Programm der German Speakers Association (GSA) entschieden. GSA Mitglied bin ich seit 2018.


12 Fragen an meine Mentorin. Darf ich vorstellen: Antje Heimsoeth.

Gebürtig in München, aus Rosenheim stammend. Sie wurde als „Vortragsrednerin des Jahres 2014“, 2019 als Top 10 Trainer & Influencer, und 2017 mit TOP 100 als Erfolgstrainer ausgezeichnet ( Magazin ERFOLG) .

Bei Managern und Medien gilt sie als „renommierteste Motivationstrainerin Deutschlands“ (FOCUS).  2019 wurde sie zum Senat der Wirtschaft berufen und so Teil eines exklusiven Kreises von Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Antje Heimsoeths Veröffentlichungen in bekannten Verlagen, wie u. a. Haufe, C.H. Beck und SpringerGabler, unterstreichen ihre Fachkompetenz.

Im Rahmen des GSA Mentoring Programms arbeiten wir seit September für 12 Monate zusammen.


1. Speaking nach Corona wird einen sehr starken Wandel erleben. Live Events werden weniger. Messen werden verkleinert. Seminare laufen digital. Wie siehst Du die Zukunft für Speaking?

Es ist schwer zu sagen zum jetzigen Zeitpunkt. Ich habe die Entscheidung getroffen, meine Arbeit auf die Akademie zu verlagern. Auch vor dem Hintergrund, dass ich Krebs hatte, möchte ich weniger unterwegs sein. Speaking bedeutet auch manchmal, wenn es gut läuft: 5 Tage - 5 Städte. Das ist anstrengend mit Vor-und Nachbereitung. Vieles wird Online laufen. Da müssen wir schauen, ob der Veranstalter es wie ein Live Auftritt möchte. Dann muss ich in ein Studio gehen und es finanziell aufrechnen. Mach ich es im Sinn eines Webinars im Home Office ist da keine professionelle Bühne, zeige die Power Point über die Plattform. Ich merke aber auch, Veranstalter nehmen es dankbar an, wenn man persönlich den Vortrag live hält. Man erreicht Menschen ganz anders als Online. Man spürt die Energie im Raum.


2. Macht unser Vorhaben, an Rednerqualitäten zu feilen, überhaupt noch Sinn?

Ja, das macht auf jeden Fall Sinn. Denn wenn Du Aufträge als Redner haben möchtest, dann musst Du an den Qualitäten arbeiten. Das gilt auch digital. Es färbt auch immer positiv auf Deine Fähigkeiten als Seminarleiterin oder Trainerin ab. Ich werde mir selbst auch immer wieder Input holen und daran feilen.

3. Was sind die Gemeinsamkeiten beim Reden vor Publikum live und dem Reden digital? Wie punkte ich am stärksten beim Zuhörer?

Das Allerwichtigste ist für mich die Persönlichkeit! Du kannst die perfekte Technik haben mit allem Schnick Schnack, wie ich das teilweise bei Kollegen sehe. Wahnsinniger Aufwand mit Licht und Kameras, aber wenn ich keine Persönlichkeit, keine Inhalte und keine Stories habe, dann hilft das alles nichts. Das ändert sich auch nicht bei der digitalen Arbeit.

Außerdem, der Aufbau einer Rede muss gut sein. Wichtig ist, digital muss man in denselben Zustand kommen wie Live. Ich löse das mit der sogenannten“Bühnenkleidung”. Die ziehe ich sonst nicht an. Dadurch gelingt es mir mittlerweile auch digital sehr gut, in “Live- Bühnenstimmung” vor dem Screen zu kommen. Ich sitze zwar und stehe nicht wie bei der Rede, bin aber weit genug weg vom Bildschirm. So kann ich auch mit Händen Dinge untermauern. Das ist bei mir ganz wichtig.


4. Ich arbeite in Firmen und begleite den Veränderungsprozess von A-Z mit, d.h. ich darf nicht nur die Tiefen, sondern auch die Höhen und Erfolge am Ende live miterleben. Wie ist es als Redner? Wie erlebst Du die AHA- Effekte?

Das ist unterschiedlich. Jetzt habe zum Beispiel einen Auftrag in einer Universität. Die Professorin hat mich vor 3 Jahren auf einem Kreuzfahrtschiff live erlebt, meinen Podcast gehört und mir jetzt einen Auftrag gegeben. Wenn sich Menschen noch Jahre später an Inhalte erinnern, dass ist genau das, was ich erreichen möchte. 1,2,3 Dinge umgesetzt, dann habe ich mein Ziel erreicht. Es soll meinen Zuhörern etwas bringen. Auch erst kürzlich hat mich ein Direktor eines Zoos angerufen. Seine Mitarbeiterin hat einen Vortrag verfolgt und war begeistert. Das sind meine AHA -Effekte.


5.Du arbeitest auch mit Leistungssportlern und begleitest sie als Coach bei großen Wettkämpfen wie Olympia. Beginnt der Weg zur Goldmedaille wirklich im Kopf und nicht auf der Aschenbahn?

Der Weg beginnt schon auf der Aschenbahn, aber sollte möglichst früh im Kopf begleitet werden. Nicht jeder Sportler braucht einen Mental Coach, dass muss ich dazusagen. Jedoch gerade bei den Jungen ist es sehr hilfreich, denn sie plagen sich oft mit Lampenfieber herum. Es verhindert leider einen guten Wettkampf. Es wird definitiv gewonnen im Kopf- und verloren auch.


6. Welche Rolle spielt das Publikum? Du bist ja auch auf internationalen Bühnen tätig. Deshalb passen wir auch gut zusammen. Was sind Deine Erfahrungen bezüglich der Reaktion des Publikums in verschiedenen Ländern? Geht das Publikum bei Englischen Vorträgen anders mit?

Ich war auch in Peking und in St. Petersburg auf der Bühne. Da wurde es übersetzt und ich habe gar nichts verstanden. Die Reaktion kam dann versetzt. Es ist schon eigenartig. Englisch geht ganz gut. Das Publikum geht sicher immer abhängig von der Kultur mit. Oft ist Englisch auch nur Fremdsprache wie kürzlich für Japaner. Dann fallen die Reaktionen oft anders aus.

"Ehrlich gesagt, ich bewundere niemanden mehr. Das würde bedeuten, ich hebe den anderen in die Höhe und werde zu Klein-Antje. "

7. Lampenfieber ist ja ein großes Thema. Hast Du noch Lampenfieber?

Ja, ich habe Lampenfieber. Mal mehr, mal weniger. Es ist auch gar nicht mein Ziel, kein Lampenfieber zu haben, denn “ohne” bereitet man sich nicht intensiv genug vor. Es bringt mich auch in den richtigen Modus, “den idealen Leistungsbereich” (aus dem Sport) oder “Flow” genannt. Nur in diesem Zustand sind wir wirklich richtig gut.


8. Wie oft sollte man einen guten Vortrag vorher üben und rätst Du, die Reden wirklich auswendig zu lernen?

Frage dich: Bist Du da talentiert oder weniger talentiert? Wieviel Referate hast Du schon gehalten? Mindestens 100 Vorträge braucht man, meiner Meinung nach, um wirklich gut zu sein. Ich lerne meine Vorträge nicht mehr auswendig. Mir hat es mal ein Kollege geraten, den Rat habe ich teuer bezahlt. Ich habe den Rat brav befolgt. Aufgrund von Lampenfieber wusste ich im Vortrag nichts mehr von dem, was ich aufgeschrieben hatte. Es war einer meiner schlechtesten Auftritte. Deshalb mache ich es nicht mehr.


9. Bezüglich der GSA war für mich Corona ein Segen. Da ich in Barcelona lebe, hatte ich endlich direkten Kontakt Via Zoom zu der Gruppe. Corona war für Dich nur Fluch oder auch Segen? Was hast Du aus dieser Zeit gelernt?

Unterm Strich war es eher ein Fluch. Vor allem, weil man nichts dafür kann. Das einzige was ich mir anlaste ist, dass ich das Online Geschäft nicht schon eher habe hochgefahren. Es ist wahnsinnig bitter; ich hatte einen Auftrag im Mai. Eine Roadshow durch ganz Deutschland, einen Auftrag in einer Dimension, wie ich ihn noch nie hatte. Gut, dass 50% vorab überwiesen und das Projekt auf 2021 verschoben wurde. Alles andere ist wirklich storniert worden. Da konnte man auch mal sehen, wie Unternehmenswerte wirklich gelebt werden, nicht nur auf dem Papier. Stornogebühren haben die wenigsten gezahlt.


Gelernt habe ich, auch durch meine O,P im Frühjahr, dass auch zu Hause zu sein gut ist.

Für die Gesellschaft hat es einen großen Effekt, das Virus. Ich selbst bin immer viel in der Welt gereist und weiss, was es jetzt für den Tourismus bedeutet. Das beschäftigt mich sehr persönlich, denn wir wissen nicht, wie es konkret weitergeht. Eine Ende ist nicht in Sicht.


10. Du eröffnest ab 2021 Dein neues Seminarzentrum in Rosenheim. Wie gehst Du mit neuen Regeln um? Wie erarbeitest Du neue Konzepte für Trainings? Stichwort: Inspiration.

Ich habe alle Hygienemassnahmen angepasst, alles wird eingehalten. Keine Getränke, keine Brotzeit, keine Süßigkeiten, etc. leider zur Zeit keine Schmankerl. Plexiglasscheiben zwischen den Teilnehmern, zur Sicherheit. Ich kann weniger Kleingruppenarbeit machen, sonst bleiben Methoden wie bisher.


11. Willst du wissen, worauf ich wirklich neidisch war? Auf Deinen Beitrag bei Gabor Steingart, "Der Achte Tag" . Chapeau. Hat er Dich einfach angerufen?

Ah ja, sie haben mich angerufen. Also sein Team, nicht er selbst. Das hat mich sehr gefreut und hat auch Aufträge generiert. Ich werde noch heute darauf angesprochen.

Es wird aber noch mehr geben in dieser Richtung. Zum Beispiel im Magazin “Impulse” oder im renommierten Reitsport Magazin ”Die Reiter- Revue”. Da gibts es ein Live Seminar oder Webinar, das wissen wir noch nicht.


12. Bewunderung für jemanden kann Dich antreiben, wenn Du auf Deine eigenen Ziele schaust? Wer sind Deine Vorbilder bzw. Mentoren?

Ehrlich gesagt, ich bewundere niemanden mehr. Das würde bedeuteten, ich hebe den anderen in die Höhe und werde zu “Klein-Antje”. Wenn überhaupt, dann René Borbonus. Er ist rhetorisch wirklich brillant bei seinen Bühnenauftritten. Oder auch Michael Rossié. Die Gespräche, die ich mit ihm hatte, seine Worte, sein Lachen und Hinweise, die er mir mitgegeben hat, schätze ich sehr. Aber Bewunderung ist ein grosses Wort für mich.


Im Moment habe ich keinen Mentor. Mein Motto ist “Lerne von den Besten”. Ich interviewe immer wieder interessante Menschen und frage sie, was sie zum Erfolg geführt hat. Davon lerne ich. Das ist mein Weg.

Ich schau natürlich auch nach Amerika, aber ich im Grunde gehe meinen eigenen Weg ohne viel links und rechts zu schauen. Meine Kollegin Silvia Ziolkowski hat eine super Haltung. Sie wirkt für mich oft sehr in ihrer Mitte, unwahrscheinlich respektvoll geht sie mit den Menschen um, hat immer ein Kompliment zu verschenken und steht auch hinter der GSA- das find ich toll.


__________________________________________________ Danke für das Interview, liebe Antje!

11 wirklich spannende Monate liegen vor uns. Ich freue mich!

Stay tuned!

Updates hier im Blog sowie auch in Instagram @amelungandpartners und @antjeheimsoeth.
















Antje Heimsoeth

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PODCAST Antje Heimsoeth, Erfolg beginnt im Kopf




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