Eine persönliche Herausforderung, 30 Tage lang jeden Tag zu schwimmen, ist nun zu meiner täglichen Routine geworden. Ich werde den Beweis liefern, dass es nicht so schwierig ist, bei 10 Grad Wassertemperatur zu schwimmen, und wie es hilft, Komfortzonen zu verlassen.
Kostet es Überwindung? Und wie! Es ist die Routine, die fehlt. Es ist ein Kraftakt, im Morgengrauen direkt vom warmen Bett in das kalte, nasse Wasser zu steigen. Wie verrückt muss man sein? Das Innere rebelliert, wie bei allen Veränderungen. Der September hatte viele Sonnentage. Aber es war kalt. Aber ich war überzeugt, ich ziehe es durch. Oder doch nicht?
Ist es ein Kälteschock? Ja, ist es. Aber danach kommt die Klarheit. Du fühlst Dich unglaublich klar. Mental. Während Du schwimmst, konzentrierst Du Dich im ersten Teil auf Deinen Körper. Und später im Zweiten Teil, wenn Du warm bist, auf Deine Gedanken. Nachdem Du die 300- 400m (mehr schwimme ich nicht, man kann aber bis zu 25 min im Wasser bleiben.) geschafft hast- bist Du gedanklich sortiert. Und wach! Wichtig, sei gut aufgewaermt bevor Du langsam ins Wasser steigst. Bitte nicht springen!
"Ich möchte es nicht mehr missen. Es ist der absolute Kick- besser als jeder Kaffee!"
Was passiert bei 10 Grad Celsius Wassertemperatur? Das Wasser ist knackig kalt, aber der Körper gewöhnt sich daran. Am besten Du machst das Gesicht am Anfang nass, bevor Du reingehst. Nach 200m schwimmen wird einem warm. Die Durchblutung wird durch die Kälte angeregt. Das Blut pumpt, die Adern weiten sich. Das war eine völlig neue Erfahrung. Du kannst es sehr intensiv spüren. Ein Prozess, der auch nach dem Schwimmen anhält. Günstiger Nebeneffekt: laut Wissenschaft verbrennt der Körper bei diesem Warmhalte- Prozess sogar extrem viele Kalorien.
Was ist der Unterschied an Erfahrungen vom ersten Tag zum jetzigen siebzigsten Tag? Zum einen 11 Grad Celsius Temperaturunterschied. Und zum anderen, ich verkrampfe nicht mehr. Am Anfang hatte ich schwere Muskelverspannungen. Die Muskeln schmerzten, vor allem im Schulterbereich. Ich war nervös, angespannt und bin viel zu hektisch geschwommen. Wollte es schnell schaffen, nur raus. Nach einigen Tagen habe ich gelernt, das kalte Wasser zu geniessen und locker zu bleiben. Ich habe mich auf mein eigenes Experiment eingelassen, mich bewusst entspannt. Und was soll ich sagen: die Muskelschmerzen waren damit wie weggeblasen.
TIPPs:
Wenn Du nicht im Pool oder See schwimmen kannst, beginne mit langen, kalten Duschen - 2 min - 30 Tage lang koennte ein Anfang sein oder Deine neue Challenge :)
Halte Dir Bademantel bereit, gehe gut aufgewaermt ins Wasser
Keinen Show- Kopfsprung machen bitte- in dem Fall brauchst Du einen warmen Kopf!
Ärztliches OK wird empfohlen
Checke Events in der Umgebung- so schwimmst Du nicht alleine / siehe links unten
Nicht extrem lange im kalten Wasser bleiben, darauf kommt es nicht an
Mentaltraining durch "Challenges- raus aus der Komfortzone" immer wieder durchzuführen staerkt Deine Persönlichkeit, gibt Selbstvertrauen und macht das Leben spannender
Ist Journal- Schreiben sinnvoll? Fuer mich schon. Es ist Teil der neuen Gewohnheit, die ich so besser manifestiere. Ich sehe so ganz leicht Tendenzen, Fortschritte und kann Erfahrungen und Kerngedanken aus dem Wasser direkt festhalten. Ein Journal führen ist leicht in andere Bereiche des Lebens (privat und beruflich) bertragbar wie zB. Erfolgsjournal, Traumjournal, Dankbarkeitsjournal.
Wo friert man zuerst? An den Füssen beim Rein- und Herausgehen. Die Steine sind jetzt im November echt kalt. Die Füsse spuert man deutlich. Sie bleiben immer kalt, auch beim Schwimmen. Den Kopf sollte man nicht komplett unter Wasser tauchen, das wird empfohlen.
Wie wichtig ist die Atmung? Extrem wichtig. Im Grunde atmest Du die Kälte erstmal weg. Die Schnappatmung setzt fast automatisch ein. An kalten Tagen, zum Beispiel bei einer Aussentemperaturen von 7 bis zu 10 Grad, unangenehmen Wind und wolkenverhangenem Himmel konzentriere ich mich schon auf dem Weg zum Wasser auf meine Atmung. Mental bereite ich mich so vor, es auch wirklich durchzuziehen. Einmal bewusst angewandt, hilft es mir auch in anderen Situationen, wie zB. bei der Stressbewaeltigung.
Ist es ratsam, immer zur selben Zeit zu schwimmen? Es macht es um einiges leichter. Du kommst viel leichter in den Flow des Tages. Mein Kopf und meine Körper wissen, zwischen 6.45Uhr und 7.15Uhr geht es ins Wasser. Wenn ich die Kinder in die Schule fahre, ist es leicht. An den Wochenenden merke ich, es fehlt der Ablaufplan. Andere Dinge lenken mich ab. Ich muss mir regelrecht den Startschuss geben. Jetzt springst du! Mein Rat deshalb: Festen Zeitplan ein- und das Ziel im Auge behalten.
Was ist das Beste unmittelbar nach dem Schwimmen? Ich bin ruhiger, wach und mental sehr fokussiert. Endorphine werden ausgeschüttet. Eine unmittelbare Belohnung gibt es also, so viel kann ich versprechen. Es verleiht regelrecht Fluegel.
Kalt- Wasser- Therapie (Hydrotherapy), Schwimmen in Seen oder im Meer, länger kalt duschen oder das Baden in einer kalten Badewanne, haben die gleichen nachf. Effekte:
Stärkt das Immunsystem
Fördert die Durchblutung
Verbessert das Hautbild
Unterstützt den Stoffwechsel
Dient als ideale Ergänzung zu anderen Sportarten
Lindert Schmerzen
Belebt Herz und Gehirn
Schafft Ruhe - und Glücksgefühl
Wie kommt man auf so eine Idee? Herausforderungen sind ein gutes Mittel, sich auf sich selbst zu konzentrieren und gestärkt durch Krise zu kommen. Ich habe gute Erfahrungen mit 12 Tage Fasten, 14 Tage Keto- Kueche und 7 Tage Social Media Pause gemacht. Ausserhalb der Komfortzone fuehle ich mich nicht unwohl. Im Gegenteil.
Es erzeugt eine erhöhte Konzentration auf sich selbst, unterstützt das eigene Wachstum und bringt neue Erkenntnisse fuer sich ganz alleine, unabhängig von anderen. Von der Kälte- Therapie habe ich das erste Mal in einem Interview von Wim Hof gehoert. Das war der Initial- Impuls.
Was lenkt ab? Gegenstimmen, Umstände, Zwischenfälle- alles wie bei anderen Vorhaben auch. Mental stärkt man sich, indem man auf Gegenstimmen schlau zu reagieren lernt.
Achtsam sein mit sich selbst, ist eine gute Art und Weise in den Tag zu starten.
Ich habe gelernt, mich in solchen Momenten mich auf mich zu konzentrieren. Auch bei mir selbst Mass anzulegen, mit mir in den Ring zu steigen, tut gut. Kein anderer kann die Aufgabe für mich lösen, nur ich allein. Gegenstimmen, sie können Dich von dem Plan abbringen. Reflektiere, wie Du auf Dein Umfeld reagierst und finde Wege, anstatt Ausreden. Tausche Dich besser mit Menschen aus, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Lerne dadurch. Dein Willen wird so gestärkt.
Meine Erfahrung ist, mental stark sein hilft auf allen anderen Gebieten, wie zB. bei Projekten, die noch in der schöpferischen Pipeline hängen und nur darauf warten, endlich realisiert zu werden.
Was macht es so attraktiv, jeden Tag zu schwimmen? Erfuellt von Endorphinen gibt es einen unglaublichen Glückskick. Es ist der absolute Energizer. Mit relativ geringem Aufwand wird eine grosse Wirkung erzielt. Ein innerliches Ruhegefühl zieht sich durch den ganzen Tag. Fuer mich hat sich das Schwimmen als idealer Begleiter herausgestellt. Es ist die perfekte Kombination zu anderen Sportarten, in meine Fall zu Crossfit, dass ich seit 2 Jahren regelmässig trainiere. Ob ich den ganzen Winter bis zum Frühjahr durchschwimmen werde, weiss ich noch nicht. Ich sage nur soviel: es hat Suchtpotential.
Eines ist sicher:
Das Wasser wird nicht wärmer, nur weil Du später springst.
Nur nicht verkrampfen, besser: schnappartig durchatmen und rein. Es wird belohnt!
Bei Fragen, schickt mir gern eine Nachricht an: peggy@amelung-partners.com
Auch ggf. zu Themen wie ua. Proaktives Denken bedeutet Herausforderungen der Krise annehmen, Resilienz, sowie alle Themen rund um Kundenbegeisterung 5.0
Mehr Informationen zu Winterschwimmen hier in den links:
Wim Hof- The Iceman
Hinwiese zum Nachmachen und zum Starten:
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